Zé Roberto

roberto01José Roberto da Silva Júnior, genannt Zé Roberto

Oft werde ich gefragt, wie ich es schaffe, als Profifußballer mit fast 40 Jahren immer noch eine Topleistung abzurufen. 2013 wurde ich in der brasilianischen 1. Liga sogar zum besten Spieler in meiner Position ernannt. Meine Antwort lautet: Gute Ernährung, genug Schlaf, eine intakte, harmonische Familie und Gott. Gott hat mir das Talent gegeben und den für mich besten Plan für mein Leben vorbereitet. Ich glaube von ganzem Herzen an ihn und seinen Sohn Jesus Christus, ihm vertraue ich und auf seinem Weg will ich gehen.

Ich wuchs in sehr einfachen Verhältnissen auf; Hunger, Armut, familiäre Gewalt und die Vorurteile gegenüber der schwarzen Bevölkerung waren an der Tagesordnung. Es war mir aber auch schon früh klar, dass man große Schwierigkeiten nicht einfach nur hinnehmen muss und sich auf Wehklagen beschränken sollte.

Als Kind litt ich unter unzähligen Ängsten, Tränen und Schwierigkeiten, war klein und schmächtig. Doch ich hatte einen großen Traum. Ich träumte davon, als Fußballer für Brasiliens Nationalmannschaft Tore zu schießen und hoffte dadurch auf ein besseres Leben. Meine Mutter sah mein Talent unterstützte mich dabei so gut sie eben konnte. Nachdem mein Vater unsere Familie verlassen hatte, besuchte sie in ihrer Not eine Kirche und fand zum Glauben an Jesus Christus. Sie erzählte uns Kindern immer wieder davon, aber zu der Zeit wollte ich noch nichts damit zu tun haben. Dennoch war mich schon damals klar, dass Alkohol, Kriminalität und zweifelhafte Freunde mir nicht helfen würden, meinen Traum zu leben.

Doch Gott arbeitete weiter an meinem Herzen. Irgendwann begann ich selbst in der Bibel zu lesen und vertraute mein Leben Jesus Christus an. Das hat über die Jahre meinen Charakter geformt und geschliffen. Es ist Gottes Gnade, dass aus mir der Mann wurde, der ich heute innerhalb und außerhalb des Spielfelds bin – unabhängig von meinen ethischen und familiären Wurzeln oder den Problemen meiner Kindheit.

Es war damals nicht vorhersehbar, dass aus mir ein Fußballprofi werden würde, der irgendwann einmal als Kapitän der Selecao (brasilianische Fußball-Nationalmannschaft) auflaufen würde. Jemand, der bei großen Vereinen in Europa und Brasilien spielen und mit ihnen Meisterschaften gewinnen sollte.

Als ich 2006 im WM-Spiel Brasilien gegen Ghana ein Tor schoss, erfüllte sich mein Traum. Ich riss die Arme hoch und dankte Gott jubelnd für dieses Geschenk. Gleichzeitig lief vor meinem inneren Auge in Sekunden der Film meines Lebens ab: Die Kindheit, die Schwierigkeiten und Hindernisse, mein Traum, alles dafür zu tun Fußballprofi zu werden – mit Gott an meiner Seite wurde ich zum Sieger. Durch mein Vertrauen in ihn und Leistungsbereitschaft im Sport konnte ich den Traum meines Lebens verwirklichen.

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